Die Geschichte der Wiehltalsperre
Die Entstehungsgeschichte der heutigen Wiehltalsperre liegt mehr als 95 Jahre zurück.
Es war im Jahr 1924 als man sich dazu entschloss eine Institution zu Gründen die sich mit der Thematik der ausreichenden
Trinkwasserversorgung im Oberbergischen Land beschäftigte. Diese Institution nannte sich zur damaligen Zeit "
Aggertalgenossenschaft " .
Diese damalige Aggertalgenossenschaft kam dann sehr schnell zu dem Entschluss, dass es von größter Bedeutung sei eine
Talsperre im Gebiet des Flusses Wiehl zu errichteten , um den steigenden Trinkwasserbedarf in der Region auf lange Dauer zu
sichern.
Die damaligen Pläne sahen vor eine Sperrmauer oberhalb der Biebersteiner-Mühle nahe der Stadt Wiehl zu errichten um von dort
aus das Wasser Tal aufwärts zu Stauen. Jedoch waren die damaligen finanziellen Mittel erheblich zu klein um ein solches
Großprojekt zu verwirklichen.
Um 1934 gingen die Überlegungen dahin, eine Talsperre oberhalb der Ortschaft Wildbergerhütte zu errichten. Aber auf Grund der Tatsache dass sich die so genannte
Aggertalgenossenschaft (die sich ebenfalls am Bau der Aggertalsperre beteiligt hatte) noch immer nicht die genügenden finanziellen Mittel aufbringen konnte, waren diese
Pläne dann schnell wieder vom Tisch.
So entschloss man sich dazu, erst einmal einen kleineren Ausgleichsweiher in der Nähe der Ortschaft im Bieberstein zu errichten. Dieser Ausgleichsweiher wurde im Jahre 1937 fertig
gestellt.
Im April 1943 schloss sich die Aggertalgenossenschaft mit anderen Interessengemeinschaften der Wasserbauwirtschaft zusammen und gründeten den heutigen Aggerverband.
Erst Mitte der sechziger Jahre waren die finanziellen Mittel
umfangreich genug um sich wieder dem Projekt Wiehltalsperre an
zu nehmen.
Man entschloss sich nun dazu eine Talsperre unterhalb der
Ortschaft Wildbergerhütte zu errichten. Im Jahr 1966 begann man
mit dem Ankauf der benötigten Flächen zum Bau der
Wiehltalsperre. Es mussten über 700 ha Land
erworben werden.
Dieser Ankauf erwies sich als äußerst schwierig und politisch brisant, da sich in diesem Gebiet
11 Ortschaften befanden.
Es waren die Ortschaften :
Nothausen, Jägerhaus, Niederodenspiel, Hohl, Sprenklingen, Ufersmühle, Auchel, Berg,
Finkenrath, Dresbach und Kühlbach.
Die Bewohner dieser Ortschaften wehrten sich verständlicherweise massiv gegen dieses Projekt der
Wiehltalsperre. In vielen Gerichtsprozessen und etlichen politischen Auseinandersetzungen verloren
die Bewohner dieser Ortschaften letztendlich ihr Recht auf das Fortbestehen ihrer Dörfer.
Doch was sich für
uns alle als großer Nutzen darstellt, bedeutete für die Bewohner des
Talsperrengebietes Aufgabe ihres alten Lebensraumes. Die Stätte
ihrer Jugend und schöner Erinnerungen mußte hergegeben werden,
alte Nachbarschaftsbande mußten gelöst werden. Dies sollte nicht
vergessen werden .
1967 wurde mit dem Bau der Talsperre begonnen. Die Bauarbeiten waren dann im Jahre 1973 abgeschlossen und man konnte dazu übergehen, das Wasser oberhalb der Hauptsperrmauer
auf zu Stauen um kurz darauf den Betrieb der Trinkwassergewinnung aufzunehmen .
Die heutige Staufläche ( Wasserfläche ) beträgt je nach Wasserstand ca. 200 ha. Das Wasservolumen beträgt mehr als 30 Millionen Kubikmeter. das komplette Einzugsgebiet dieser
Trinkwasser Talsperre erstreckt sich auf ca. 46 Quadratkilometer .